Donnerstag, 9. Dezember 2010

Spinn off

nennt man das wohl auf neudeutsch.
Wenn  aus den Nebenpersonen einer Geschichte die Hauptpersonen einer anderen werden.
Stimmt nicht ganz, Nebenpersonen waren meine Hunde noch nie!!
Drum werde ich hier schön langsam alles zusammentragen was mir so einfällt zu meinen Cockern.
Beginnen werde ich wohl mit der Geschichte die die meisten Freunde meiner Hunde schon kennen
.Aber eine bessere  ist mir für den Beginn leider noch nicht eingefallen:

In meinem Bücherregal......In einem meiner Bücherregale, ganz hinten, steht ein kleiner Stoffhund. Ganz hinten, weil die Jahre auch an ihm nicht ganz spurlos vorübergegangen sind und er schon ziemlich abgelebt aussieht. Trennen konnte ich mich von ihm nie. Ich habe ihn von meinem Mann vor vielen Jahren als Morgengabe bekommen. Wir studierten damals beide noch, dementsprechend schmal war unser Geldbörsel. Der kleine Stoffhund war für unsere Verhältnisse schweineteuer gewesen aber wirklich wunder-schön, mit weißem Fell und langen zimtfarbenen Schlappohren. Ein kleiner Cocker.Ein Hundnarr war ich immer schon gewesen. Kaum, dass ich laufen konnte, stürmte ich schon auf jeden Hund los, was so manchen Besitzer zum Erblassen brachte. Passiert ist mir nie was. Ein paar mal bin ich unsanft auf dem Popo gelandet, wenn das Objekt meiner Begierde mich zurück lieb haben wollte.Das schönste Hundeerlebnis meiner Teenagerzeit war wohl, als ich den Hund einer Bekannten betreuen dufte. Ich platzte fast vor Stolz.So lief ich stundenlang durch Mariahilfs Strassen. Begegnet ist mir keiner meiner Schulkameraden. So musste ein Schulaufsatz mit dem Thema „Mein schönstes Ferienerlebnis, dokumentiert durch ein Foto, genügen um den Neid zu schüren.Meine Töchter haben meine Hundenarrischheit 1:1 vererbt bekommen. Wohl musste die Ältere ihre Pubertätlichkeit noch an einem Wellensittich austoben, die Jüngere hatte schon mehr Glück. Mein Mann hatte ihrem Drängen nachgegeben, wenn wir ein Wochenendhäuschen fänden, bekämen wir unseren Hund. Im Jahre 1983 kauften wir eine bezaubernde Hütte mit großem Garten.Wir trugen tonnenweise Bücher nach Hause. Sie sollten uns bei der Wahl der richtigen Rasse behilflich sein. Kinderlieb stand an erster Stelle, verschmust und verspielt, hübsch sollte er sein und vor allem klein genug um noch in ein vollgepacktes Auto zu passen. Wir kamen auf den Spaniel, klar, oder ?? Ein Anruf beim ÖKV, dann beim Spanielklub. Es gab nur einen Wurf und kein weiterer in Sicht. Der Züchter hatte gerade noch einen Rüden, ein Rüde musste es sein, darauf hatte mein „weibergeschädigter Mann bestanden. Ein Blauschimmel. Wie sieht der aus?Ein Blick ins kluge Buch überzeugte uns: wunderschön!! Am 19. März fuhren wir Columbus schauen. Dass er einmal „Arno von der Zeiselburg geheißen hatte, wusste bald nur mehr ich. Am 25. hielt er Einzug in unser Leben, das er fast 14 Jahre entscheidend beeinflussen sollte.Er war am 8.1. geboren, Elvis Geburtstag und das prädestinierte ihn wahrscheinlich zum ganz großen Sänger. Die Nachbarn waren von seinem Jailhouse Rock allerdings weniger angetan. Ein Glück, dass wir ein richtiges Haus zu bauen begonnen hatten und nur noch selten die Wiener Wohnung benutzten. Ein Giftattentat wäre wohl unausbleiblich gewesen. Als wir auszogen waren die Nachbarn geradezu hingerissen.Fortan bereicherten wir den eintönigen Alltag auf dem Lande mit Columbus Rockmusik. Bald wussten alle in unserer Gemeinde, wann Kellners einkaufen gingen, ins Theater fuhren.... Columbus schöne Stimme war kilometerweit zu hören. Als er im Alter von neun Jahren ertaubte, stellte er die Heulerei, pardon den Gesang, ein. Die Nachbarn waren verwirrt, irgendetwas fehlte jetzt, man vermisste es, über unsere außerhäuslichen Tätigkeiten informiert zu sein.Trotzdem war er zauberhafter kleiner Kerl. Meiner Jüngeren ein kleiner Bruder, der mit ihr durch dick und dünn ging, meine Ältere betete er an, da sie ihn nach Strich und Faden verwöhnte. Er blieb bis zuletzt ein eifriger Wanderer und Bergsteiger.Als er vorzuziehen begann zu Hause zu bleiben waren wir sehr in Sorge. Dann stellte er das Fressen ein, ich fütterte ihn mit dem Löffel.Die Tierärztin, jung und hübsch, auch sie betete er an, gab noch alles was gut und teuer war, leider vergebens. Am nächsten Tag kam die Ärztin um ihn für den Gang über die Regenbogenbrücke vorzubereiten.An dem Tage an den wir ihn ins Haus gebracht hatten, hatte es noch einmal heftig geschneit, als er seinen Bandscheibenschaden auskuriert bekam schneite es drei Wochen lang, dann war er gesund und der Schnee war weg. Wen wundert’s, dass es an diesem traurigen Sonntag auch geschneit hat? Wir begruben ihn im Schatten unter hohen Bäumen, wo er immer so gerne gelegen war.Es folgte ein hundeloses Jahr und dann war uns klar: Man kann ohne Hunde leben, aber es lohnt sich nicht! Ein Besuch bei einer Freundin in Grafenegg war dann der Schicksalstag. Nebenan im Schloss war Hundeausstellung, wie trafen auf Amanda, die ziemlich trächtig war. Das reizende Wesen der „Midwinterhunde begeisterte uns. Wir reservierten ein Hundemädchen. Mein Mann hatte inzwischen eingesehen, dass man auch mit mehreren Frauen im Haus gut leben kann. Als aber dann der Wurf da war, gab es nur ein Mädchen und das war vor uns schon reserviert worden. Weil wir gar so betrübt waren, bot uns Frau Pokorny „Dixie an. Sie hätte eigentlich die Zucht bereichern sollen, ein Zahnfehler verhinderte das. Dixie kam, sah und siegte. Acht Monate alt, absolut wohlerzogen und ein völlig problemloser Hund. Ihr liebevolles Wesen begeistert jeden.An dem gleichen Augusttag an dem sie in unser Haus kam, gab es ein Gewitter. Was hatte unser Columbus da gezittert und gewinselt. Wir waren sicher, gleich würde er einem Herzschlag erliegen. Dixie öffnete beim ersten Blitz ein Auge, beim Donnerschlag hatte sie es bereits wieder geschlossen und schnarchte. Der Stein, der uns von Herzen fiel, war riesen-groß! Im Laufe der drei Jahre die inzwischen vergangen sind, in denen wir viele Zwei- und Dreihundebesitzer kennen gelernt haben, wurde der Wunsch nach einem zweiten Hund in mir immer größer. Ein Jahr mauerte mein Mann erfolgreich.Aber als dann Fidschis Welpen geboren waren, gab’s für mich kein Halten mehr. Denn was sah ich da auf dem Computerbildschirm?Ein kleines Etwas, weißes Fell und zimtfarbene Ohren..... EVITA!!!!!!!!!!!!!!In meinem Bücherregal steht der kleine Stoffhund und darunter schnarcht jetzt in ihrem Körbchen unsere kleine, freche, süße Evita   

1 Kommentar:

  1. Wow, am liebsten hätte ich auch wieder einen Hund. Früher hatten wir eine liebenswerte dickköpfige Langhaardackel-Dame, später einen wilden Terrier. Mal sehen, was das neue Jahr bringt. Einen schönen blog beginnst Du, da werde ich öfter schauen, werde mir einen link legen,
    herzlichst margit

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